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4K Blu-ray – Ein Lebenszeichen

4K Blu-ray DiscAlle Jahre wieder hört man mal von einer Erweiterung des Blu-ray Standards auf Auflösungen bis 4K (Ultra-HD) und tatsächlich war es auf der IFA 2014 mal wieder soweit: Die Blu-ray Disc Association (BDA) hat für kommendes Frühjahr die Spezifizierung der Blu-ray 4K angekündigt.

Die Spezifikationen

Unter den vorab bekanntgegebenen Details der Spezifikationen findet sich natürlich die Auflösung von 3840×2160 Pixeln aber auch die Ankündigung neuer Disc-Kapazitäten mit 66 GB und 100 GB, Frameraten bis 60p, erweiterter Farbraum mit 10 Bit und HDR-Video. Als Video-Codec wird voraussichtlich H.265/HEVC zum Einsatz kommen. Die 66 GB-Discs werden Datenraten bis 108 Mbit/s liefern können, die 100 GB-Discs sogar bis zu 128 Mbit/s.

Sollte der angedachte Zeitplan tatsächlich eingehalten werden, könnten die ersten 4K Blu-ray Player zu Weihnachten 2015 in den Regalen stehen. Über einen Verkaufspreis kann aktuell natürlich nur spekuliert werden.

Die Konkurrenz

Screenshot NetflixUnd da beginnt dann auch schon das große Fragezeichen mit dem „wozu“ aufzupoppen. Im Dezember 2015 werden Netflix und Amazon schon ein Jahr lang 4K-Filme über das Internet auf den heimischen Fernseher gestreamt haben. Zum Abo-Preis von um die 10 Euro im Monat oder ein paar Euro pro Film bei Einzelabruf. In einer Qualität, die zwar deutlich unter den 4K Blu-ray Spezifikationen liegt, aber für einen Großteil der Konsumenten „in Ordnung“ sein wird.

Natürlich hat ein physisches Medium wie die Blu-ray mit seinen definierten Standards und der Unabhängigkeit von schnellen und stabilen Internetverbindungen auch heute noch seine Berechtigung, allerdings ist fraglich, ob die breite Käufermasse bereit ist, dafür einen neuen Player und dazugehörige Discs zu kaufen.

Zumal der Verkauf von 4K-tauglichen Fernsehgeräten sehr schleppend anläuft, was natürlich auch ein ‚Henne-Ei-Problem‘ darstellt, ohne ausreichend 4K-Content lohnt sich eben auch kein 4K-Display.

Nun gilt es abzuwarten, ob die Spezifikationen der 4K Blu-ray tatsächlich Anfang 2015 verabschiedet werden, wie die Hardware-Hersteller diese umsetzen können, ob es dann auch bezahlbare Authoring-Software zum Mastering der Discs auf dem Markt geben wird und ob attraktiver Content in entsprechender 4K-Qualität zur Verfügung steht.

Bis dahin haben die Streaming-Anbieter genügend Zeit, die Besitzer von 4K-Fernsehern von ihrem Angebot zu überzeugen.

Es bleibt also weiterhin spannend.

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