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H.265 / HEVC Encodierung mit dem gratis DivX-Encoder – ein erster Praxisbericht

Es war schon ein kräftiger Paukenschlag, als DivX auf der IFA verkündete, dass die neue Version 10 des DivX Converter auch H.265/HEVC-Videos encodieren kann.

Während andere Encoder-Hersteller noch an der Implementation basteln, bringt das zum Rovi-Konzern gehörende Unternehmen mit dem Know-How der Partnerfirma MainConcept einen fertigen Encoder auf den Markt, gratis und mit Plugin für die DivX Player-Software.

Praxistest

Irgendwann in der Nacht zum 06.09.2013 wurde das Paket aus Player und Encoder dann auch zum Download auf der DivX-Webseite freigegeben und ich musste das natürlich sofort mal ausprobieren.

Bei der Installation auf dem Windows-PC gleich mal der erste Dämpfer: Der Virenscanner Avira AntiVir meldet einen Virus, sicherlich eine Fehlmeldung, aber trotzdem schnell an den Mac gewechselt, dort klappte die Installation ohne weitere Komplikationen.

Der DivX Converter startet mit dem gewohnten User-Interface:

Screenshot DivX Converter

Das HEVC-Profil lässt sich für Videos bis 1080p verwenden, während H.264-Encodings jetzt bis 4K (3840×2160 Pixel) möglich sind.

Update 08.01.2014: Ab Version 10.1 sind auch HEVC-Encodings bis 4K / Ultra-HD möglich.

Screenshot DivX Converter

Erwartungsgemäß lassen sich nicht viele Encoding-Parameter justieren, die Video-Datenrate lässt sich im HD HEVC-Profile von 1700 kbps bis 9950 kbps einstellen, als Container steht nur MKV zur Verfügung.

Screenshot DivX Converter

Also mal forsch den niedrigsten Wert genommen und in Erwartung langer Encoding-Zeit und mächtigen Artefakten im fertigen Video auf den Start-Button geklickt.
Aber es kam alles ganz anders:
Das erste Testvideo war zwei Minuten lang und war nach 14 Minuten fertig encodiert (auf einem MacPro mit 2 x 2.66 GHz 6-Core Prozessoren).

Die Qualität: Für ein Full-HD bei 1700 kbps überraschend gut. Erstaunlich wenig Artefakte, Schriften haben klare Kanten, auch über schnellen Bewegungen im Hintergrund.
Bei der für diese Auflösung niedrigen Datenrate hätte ich bei so einem „jungen“ Codec viel schlechteres erwartet.

Fazit

DivX hat mit dem – wohlgemerkt kostenlosen – H.265-Encoder in DivX 10 einen ordentlichen Benchmark hingelegt. Und wir sind ja noch relativ am Anfang in der Entwicklung von H.265/HEVC, die Erfahrung aus den älteren Codec-Generationen zeigt, dass sich in den erst Jahren nach Marktreife eines Codecs die Qualität noch deutlich steigert.
Bleibt zu hoffen, dass bald viele Player den neuen Codec unterstützen, damit wir auch unseren Kunden Videos in H.265/HEVC anbieten können.

3 Kommentare zu “H.265 / HEVC Encodierung mit dem gratis DivX-Encoder – ein erster Praxisbericht”

  • Alex sagt:

    Hey Jungs danke für den Test ich hab ein 1 Min Video von 1080p Source in 720p Encodiert die Bitrate lag auf 1100 Kbps und die datei hatte um die 8 Mega und ich kann nur sagen das es mich weg gehauen hat es wirkte so wie ein H264 video auf eine bitrate von 4000 Kbps 🙂

  • Alex2 sagt:

    Ich habe mich beim Lesen gefragt: „Wer würde den DivX Player verwenden? Warum würde man so etwas tun?“

    Dann habe ich mir die Screenshots genauer angesehen und es wurde mir klar – ein Mac User, natürlich.

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